Katharinenaltar


Im Nordschiff findet man als dritten der Schreinsaltäre den Katharinenaltar (um 1540), den viele Gildestempel eindeutig als Antwerpener Werkstattarbeit bestätigen.

In mühsamer, sehr subtiler Arbeit konnte der verstorbene Restaurator Ernst Willemsen dieses Altarwerk nach dem letzten Kriege wiederherstellen, nachdem er vorher eingehende wissenschaftliche Untersuchungen des Holzzustandes, der Untergründe, von Farbfassung und Vergoldung vorgenommen hatte.

In der äußeren Form unterscheidet sich der Katharinenaltar von den beiden anderen Altären durch die eigenwillige Form des Eselsrückens.
Sein Schnitzwerk wird durch. Maßwerk in sieben Szenen mit der Darstellung des Martyriums der hl. Katharina unterteilt. Die Heilige ist u. a. die Patronin der Philosophen und gehört zu den Vierzehn Nothelfern. Das eigentliche Martyrium Katharinas wird im Mittelfeld dargestellt, wo die Heilige gemartert und mit Ruten geschlagen wird. Nach ihrer wunderbaren Befreiung vom Rad wird sie enthauptet. Ferner sind im Schnitzwerk auf der linken Seite der Feuertod der von Katharina bekehrten Philosophen, darüber die Disputation vor Kaiser Maxentius (Maxiurin) mit den Alexandrinern, auf der rechten Seite die Gefangennahme und die Verweigerung des Götzendienstes dargestellt.

Die Außenflügel ergänzen die Legende durch die Szenen "Katharina mit dem Einsiedler", ihre "Mystische Vermählung", ihr "Erscheinen vor Maxentius", "Besuch von dessen Gattin im Gefängnis" und "Enthauptung" auf der linken Seite. Auf den rechten Altarflügeln verteilt Katharina Almosen, weist den Antrag des Kaisers zurück und wird zu Grabe getragen. Auf die beiden unteren Bilder malte der Künstler die Bestattung" und "Katharina bekehrt einen Verurteilten".

Der geschlossene Altar zeigt die Schutzheiligen Linnicher Zünfte, die hll. Nikolaus, Eligius, Wolfgang, Crispin und Crispinianus in reizvollen Landschaften. In der Spitze befinden sich links die Gottesmutter auf einer Mondsichel und rechts ein Prophet.